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Care-AI beim Bürgerfest Folkemødet: Gespräche über KI und Ethik in der Altenpflege

  • Autorenbild: Stine Gundtoft Roikjær
    Stine Gundtoft Roikjær
  • 18. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Photo Credit: Simon Klein-Knudsen/Folkemødets Forskningsscene
Photo Credit: Simon Klein-Knudsen/Folkemødets Forskningsscene

Beim diesjährigen Folkemøde in Dänemark präsentierten wir – Stine Roikjær, Marianne Brodersen und Iben Jakobsen von der Professionshøjskolen Absalon – unser Projekt Care-AI auf der Forschungsszene.


Die Altenpflege ist unter Druck – wir brauchen neue Lösungen 

Der Vortrag begann mit einer Darstellung der ernsthaften Herausforderungen, vor denen die Altenpflege in Dänemark und international steht: eine wachsende Zahl von Menschen über 80 Jahren, zunehmende Komplexität der Pflegeaufgaben und ein eklatanter Mangel an Fachpersonal. Gleichzeitig werden viele Ressourcen für Dokumentation und administrative Aufgaben aufgewendet – Zeit, die der direkten Arbeit mit den Bewohner:innen fehlt. Vor diesem Hintergrund stellten wir Care-AI als Teil der Lösung vor: ein dänisch-deutsches Projekt, das durch das EU-Programm Interreg Deutschland–Dänemark finanziert wird und das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) erforscht, um den Weg für eine zukünftige Implementierung zu ebnen. 


Ethischer Dialog und das Publikum im Mittelpunkt 

Uns ging es nicht nur um Wissensvermittlung – wir wollten das Publikum aktiv in einige der ethischen Dilemmata einbinden, mit denen wir im Projekt selbst konfrontiert sind. Deshalb war der Vortrag als Dialog aufgebaut: Die Teilnehmenden wurden eingeladen, Stellung zu einer Reihe von Aussagen zur Nutzung von KI in der Altenpflege zu nehmen: 

  • „KI kann zu weniger menschlichem Kontakt und Fürsorge führen“ 

  • „KI sollte Entscheidungen über Pflege und Betreuung ohne menschliches Zutun treffen dürfen“ 

  • „Es ist ethisch vertretbar, KI zur Überwachung der Gesundheit und des Verhaltens älterer Menschen einzusetzen“ 

Mit grünen und roten Karten zur Anzeige von Zustimmung oder Ablehnung wurde die Bühne zu einem lebendigen Diskussionsraum, in dem wir gemeinsam mit dem Publikum über das Spannungsfeld zwischen technologischer Effizienz, fachlicher Qualität, Fürsorge und menschlicher Nähe diskutierten. Es wurde schnell deutlich: Das Publikum teilte unsere Sorgen über den aktuellen Zustand der Altenpflege – und erkannte an, dass neue, zukunftssichere Lösungen notwendig sind. 


Die Vision von CLAIRE – eine leise digitale Kollegin 

Wir berichteten aus unserer Feldforschung und präsentierten die Vision von CLAIRE – einer „stillen“ digitalen Kollegin, die vorhandene Daten analysiert und das Pflegepersonal in seinen Einschätzungen und der Dokumentation unterstützt, ohne den menschlichen Kontakt zu ersetzen. Diese Vision wurde vom Publikum sehr positiv aufgenommen. Beim abschließenden Statement „KI kann dazu beitragen, eine personenzentrierte Pflege und hohe fachliche Qualität in der Altenpflege zu sichern“ gingen überwiegend grüne Karten in die Höhe. 


Große Unterstützung und Engagement im Publikum 

Es war bewegend und ermutigend, das große Engagement und die fachliche Neugier der vielen Teilnehmenden zu erleben. Die Forschungsszene war sehr gut besucht – und ganze 98 % der Besucher:innen gaben an, relevante Erkenntnisse gewonnen und sich inspiriert gefühlt zu haben. 

Wir danken herzlich für die Möglichkeit, unsere Arbeit zu teilen – und dafür, zu einer wichtigen Debatte beizutragen, wie wir mit Respekt vor Mensch und Fachlichkeit KI sinnvoll in die Altenpflege der Zukunft integrieren können. 

 
 
 
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